ARGENTINIEN: JAVIER MILEI NUTZT NUN DOCH DEN REGIERUNGSFLIEGER

Der argentinische Präsident ist lange Linie geflogen, um zu sparen. Damit ist wegen Sicherheitsbedenken nun Schluss: Milei reist mit der Präsidentenflotte – während im öffentlichen Dienst Tausende Stellen wegfallen.

Seit seinem Amtsantritt im Dezember vergangenen Jahres fliegt Argentiniens Präsident Javier Milei bei seinen Reisen im In- und Ausland stets Linie. Aufgrund von Sicherheitsbedenken ist es mit der Sparmaßnahme jetzt vorbei. Der Staatschef werde künftig keine kommerziellen Flüge mehr nutzen, teilte Regierungssprecher Manuel Adorni am Dienstag mit.

Zuvor hatte Sicherheitsministerin Patricia Bullrich in einem Interview bereits gesagt: »Wir haben zwar kein Geld, aber wir müssen den Präsidenten beschützen. Ein Linienflugzeug mit vielen Menschen, viel Gepäck und vielen Situationen, die sich ergeben können, ist nicht dasselbe wie ein Flugzeug, das vollständig und absolut von uns kontrolliert wird, vom Sicherheitsdienst des Präsidenten und Piloten der Luftwaffe.«

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Als Symbol für seine Sparsamkeit flog der Staatschef bislang immer in gewöhnlichen Verkehrsmaschinen. Nach seinem Besuch beim Weltwirtschaftsforum in Davos sagte er, allein bei dieser Reise seien auf diese Weise 392.000 US-Dollar gespart worden. Zuletzt hatte die Regierung die Präsidentenflotte aus zwei Flugzeugen und drei Hubschraubern der Luftwaffe übertragen.

Inflationsrate von 287,9 Prozent

Der Ökonom Milei fährt einen harten Sparkurs in dem südamerikanischen Land, das in einer schweren Wirtschaftskrise steckt. Die jährliche Inflationsrate stieg zuletzt auf 287,9 Prozent. Im März legten die Preise laut der nationalen Statistikbehörde Indec um 11 Prozent zu. Vor allem die Kosten für Bildung, Kommunikation und Wohnen zogen kräftig an.

Zuletzt wurden daher Tausende Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen, Subventionen gekürzt und Sozialprogramme abgewickelt. Studierende und Lehrende der öffentlichen Universitäten des Landes demonstrierten am Mittwoch gegen die Kürzungen.

Die Inflation in Argentinien ist eine der höchsten der Welt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht.

2024-04-18T07:08:19Z dg43tfdfdgfd